Big-Tech oder Open Source? Gehen oder bleiben?
Wie gut kann sich ein mittelständisches Unternehmen schützen, wenn der Exchange Server angegriffen wird? Welche Schritte ist es bereit, zu gehen? Das Theater Oberhausen hat den großen Sprung gewagt und sich von Microsoft gelöst. Mit Erfolg.
KMU beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle
Wiederholte Cyberangriffe auf den Microsoft Exchange Server, Sicherheitslücken (WebShells) im selbigen und Unsicherheiten, was Microsoft eigentlich mit den Daten macht: Die IT-Administratoren Oliver Adamek und Kevin Berlauwt vom Theater Oberhausen waren mit MS Exchange 2016 nicht mehr zufrieden. Schließlich tragen sie die Verantwortung für die IT-Sicherheit des Kulturbetriebes und im Gegensatz zu vielen anderen KMUs war ihnen bewusst: Ein städtisches Theater ist für viele Cyberkriminelle ein attraktiveres Ziel als ein großer Konzern, da kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Regel weniger Mittel für die IT-Sicherheit zur Verfügung stehen.
Microsoft Exchange ersetzen – aber wie?
Gleichzeitig störten sich die IT-ler an den hohen Kosten und dem großen Administrationsaufwand des Exchange Servers. Für sie war klar: Es muss eine Alternative für Exchange gefunden werden. Zusammen mit Abel Stehfest, freier IT-Berater des Theaters Oberhausen, evaluierte Adamek verschiedene Systeme, die für das Theater passen könnten und stieß auf die Groupware-Lösung „Zimbra“. Die Open Source Software bietet alle Funktionen wie Microsoft Exchange (Verwaltung von E-Mails, Kalenderfunktionen, Adressbuch und Chats, etc.), ist kompatibel mit MS Outlook, sehr sicher – und dennoch um die Hälfte günstiger. „Mir hat neben dem Sicherheitsaspekt besonders gut gefallen, dass bei Linux-basierter Serversoftware der Update- und Administrationsaufwand wesentlich geringer sowie intuitiver ist“, sagt Adamek.
Die Angst vor dem Wechsel zur Open Source-Lösung
Oliver Adamek und die anderen Teammitglieder waren von der Zimbra Groupware überzeugt, doch er stand vor einem neuen Problem: Häufig wollen Nutzer nicht von Microsoft zu einer anderen Lösung wechseln – meist aus Sorge vor hohem Umstellungsaufwand oder Inkompatibilitäten. Das Theater Oberhausen war hierbei keine Ausnahme. Die Verwaltungsleitung scheute den Umstieg von Microsoft Exchange auf Zimbra, doch die wiederholten und teils erheblichen Fehler und Sicherheitsprobleme mit Exchange ließen der Verwaltung kaum eine Wahl. Sie sagte dem Wechsel zu.
Zimbra: Kann das Collaboration Tool überzeugen?
Die Zimbra Groupware hat die Erwartungen der Nutzer im Haus übertroffen: Die Migration von Exchange zur Open Source-Lösung lief deutlich einfacher und unproblematischer, als es die IT-Administratoren jemals erwartet hätten. Die IT-Sicherheit sei hoch und die Kosten niedrig, berichtet Adamek. Auch die Mitarbeitenden hätten das Collaboration Tool sehr positiv aufgenommen. Das liege unter anderem am global zugänglichen Webinterface. Dieses vereinfache den Nutzern den Zugriff auf die wichtigsten Daten beispielsweise im Homeoffice. Für Adamek steht nach diesem Wechsel fest: „Ich kann Zimbra vor allem als Alternative zu Microsoft Exchange uneingeschränkt weiterempfehlen.“